Generative AI: Zwischen Hype und Realität. Was mit Empolis jetzt schon möglich ist

Zurück zum Blog

Es fällt schwer, sich dem gigantischen Hype rund um Generative AI und ChatGPT zu entziehen. Die öffentliche Diskussion wechselt dabei zwischen Utopie („Die KI rettet die Welt und alle werden reich!“) und Dystopie („Wir werden alle sterben, mindestens aber arbeitslos“). Zu groß ist aktuell die mediale Kakophonie und zu viele unterschiedliche Interessen werden verfolgt. Es sind sehr viel Glaube und Behauptung sowie wenig Fakten und Belege im Spiel. Fast alle haben zum Thema KI eine Meinung, eine Vorstellung, und eine Menge an Fragen.

Generative AI und neuronale Lernverfahren sind schon sehr alt. Die erste Arbeit dazu wurde schon 1943 – noch vor dem Von-Neumann-Computer – veröffentlicht. In den 1990er Jahren hatten diese Verfahren schon einmal eine große Blüte: Neuronale Netze sind heutzutage in fast jedem elektronischen Gerät als Steuerungssoftware verbaut, z. B. in Heizungen oder in Waschanlagen.
Im Jahr 2016 machte das System ALPHA-GO nochmal weltweit Schlagzeilen, die Auswirkungen waren aber eher bescheiden. Im November 2022 erschien dann ChatGPT auf der Bühne.

GPT steht dabei für Generative PreTrained Transformer. Es sind also Systeme, die nicht nur Daten klassifizieren, sondern „Daten“ generieren, mit einer riesigen Menge an unterschiedlichen Daten (vor-)trainiert werden und dabei die Transformer Architektur verwenden. Das Training dieser Systeme ist sehr aufwendig, kostet mehrere Millionen Dollar pro Trainingslauf, verbraucht sehr viel Strom und hat daher auch einen gigantischen Carbon Footprint.

Die anschließende Nutzung dieser PreTrained Systeme ist im Vergleich sehr günstig und verbraucht nur wenige Ressourcen. Emily Bender bezeichnete diesen KI-Ansatz 2021 als „Stochastic Parrots“, da am Ende auf Basis der verwendeten Daten nur die Wahrscheinlichkeit gelernt wird, mit der in Abhängigkeit eines bestimmten Kontexts, dem Prompt, ein Wort auf ein nächstes folgt.
So entstehen Schritt für Schritt auch lange Texte. Wir alle kennen dies von der Autovervollständigung, z. B. von alten Nokia-Handys oder WhatsApp.

Die Ansätze sind vergleichbar, nur bei Generative AI vieltausendfach größer. Dabei ist es völlig gleich, ob die Zeichenkette Hebräisch, Französisch, Deutsch oder JAVA ist. Systeme wie ChatGPT sind Sprachmodelle, operieren auf der Basis von Daten und Wahrscheinlichkeiten und haben kein echtes Verständnis der Welt.

Hierzu eine kleine Erinnerung an die Statistikvorlesung: „Korrelation bedeutet nicht zwangsweise auch Kausalität.“ Dass diese Systeme keinerlei Weltverständnis haben, zeigt sich zum Beispiel daran, dass in KI-generierten Bildern Menschen oftmals sechs oder drei Finger haben. Ein Fehler, den nur Kleinkinder beim Zeichnen machen.

Wer aber einmal selbst einen Prompt in ein solches System eingegeben hat, kann sich der Faszination dieser Technologie nur schwer entziehen. Interessenten, Kunden und Partner von den Beschränkungen dieser Technologie zu überzeugen, fällt hingegen schwer. Wir Menschen haben hier einen kognitiven Bias – wir suchen überall Gesichter, Muster und auch Intelligenz. Dies ist uns angeboren. Deswegen fallen wir auch oft auf Menschen mit maximalem Selbstbewusstsein und minimaler Kompetenz herein. Ähnlich verhält es sich mit Generativer KI: großartige Präsentation und beeindruckende Ergebnisse, die manchmal aber völlig falsch sein können.

In der Fertigung, wie z. B. Maschinenbau, scheitern aktuell noch die Ansätze von Generativer KI. Wer möchte sich z. B. in ein Flugzeug setzen, von dem man weiß, dass dieses mithilfe Generativer KI kreativ gewartet wurde?

Wir bei Empolis kombinieren die Fähigkeiten von Sprachmodellen in unsere AI-basierte Empolis Intelligent Views Platform®. Mit unserem Wissensmodell können wir in den technischen Domänen die Korrektheit der Antworten garantieren und so eine kreative, aber falsche Antwort mit Sicherheit ausschließen. Fehler sind in Produktion und Wartung meistens sehr fatal und können gigantische Folgen haben. Zusätzlich werden wir die Fähigkeiten von Large Language Models (LLM) in die Produkte Empolis Service Express®, Empolis Knowledge Express®, Empolis Content Express® integrieren.

Vor kurzem haben wir hierzu einen zweitägigen Hackathon in Würzburg abgehalten, bei dem Empolis-Experten die Machbarkeit der Ideen demonstrierten und erste prototypische Umsetzungen realisierten.

Teilnehmer des Empolis AI Hackathons

Dabei entstanden drei Use Cases:

1.) Der „Empolis Knowledge Buddy“, ein chatbasierter Assistent, der präzise und sachlich korrekte Antworten auf Fragen basierend auf Unternehmenswissen liefert, Rückfragen stellt und Lösungsvorschläge mitverifizierbaren Quellen macht.

2.) Der zweite Use Case „Klick, klack, neuer Sales Vertrag“ beschleunigt die Angebotserstellung durch automatische Identifizierung relevanter Abschnitte aus früheren Angeboten.

3.) Der dritte Use Case, „Da ist er schon, der Knowledge Graph“, befasst sich mit der Vereinfachung der Erstellung und Pflege von Knowledge Graphen. Hierbei wurden mithilfe von LLMs Fakten aus vorhandenen Dokumenten und Chats mit Experten extrahiert und Tools zur Steuerung, Kontrolle und Nachbearbeitung dieser Fakten bereitgestellt.

Wir haben überall viele neue, selbsternannte KI-Experten, die mit sehr großen Versprechungen derzeit am Markt agieren. Als einer der KI-Pioniere in Deutschland und erste Ausgründung des deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) verfügen wir über eine jahrzehntelange Expertise in der praktischen Anwendung vielfältiger KI-Technologien, bestätigt durch erfolgreiche Kunden und Partner. Dabei ist unser oberstes Ziel, praxistaugliche und zuverlässige Produkte anzubieten. Wir laden alle Kunden und Interessenten ein, sich an der Entwicklung dieser Lösungen zu beteiligen oder mit Empolis eigene KI-Projekte zu realisieren.

Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit dem Thema Generative AI/ChatGPT und auf dem Empolis Exchange Summit 2023 am 28. September (Online-Event) werden wir erste Erweiterungen unserer Produkte Empolis Service Express®, Empolis Knowledge Express® und der Empolis Intelligent Views Platform® vorstellen, die wir aktuell schon mit ausgewählten Kunden und Partnern verproben. Sie können sich HIER kostenfrei zu dem Online-Event anmelden.

Generative AI-Erweiterungen für Empolis Content Express® werden wir auf der diesjährigen tekom vorstellen.